Heimatmuseum

Ende 2011 wurde klar, dass die Gemeinde Villmar die Wohnung in der Volkshalle Weyer nicht mehr vermieten wird. Hier sahen wir die Möglichkeit, die vielfältige Heimatgeschichte von Weyer viel besser als bisher darstellen zu können und nebenbei Leerstand vorhandener Räume zu vermeiden. Auf Basis einer von den Natur- & Heimatfreunden Weyer erarbeiteten Konzeption wurde vom Gemeindevorstand im Juni 2012 beschlossen, unserem Verein diese Wohnung für ein Heimatmuseum zu überlassen. Bedingung ist jedoch, dass der Gemeinde hierdurch keinerlei Kosten entstehen, abgesehen von der Vereinsförderung für langlebige Güter. Die Kosten für die Wohnungsrenovierung, die Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen (ohne den zweiten Rettungsweg) und der Einrichtung des Museums sind also vollständig durch die Natur- & Heimatfreunde Weyer e.V. zu tragen.

Die Konzeption des Heimatmuseums Weyer baut sich aus den drei Elementen Bewahren, Vermitteln und Weiterdenken auf.

Bewahren – die Grundlage:
Wie bisher auch schon gilt es zunächst, Zeitzeugnisse zu sammeln und aufzuarbeiten oder vor dem weiteren Verfall zu schützen. Hierbei sind Zeitzeugnisse nicht nur Gegenstände, sondern auch alle Arten von Schriften, Karten und Fotos sowie das Wissen „der Alten“. Regelmäßig bekommen wir Hinweise auf Gegenstände von geschichtlichem Wert, die dem Verein geliehen oder überlassen werden in dem Vertrauen, dass wir damit verantwortungsvoll umgehen. Zu den künftigen Aufgaben zählt auch die Pflege eines Heimatarchivs.

Vermitteln – die Aufgabe:
Dies ist wohl der offensichtlichste Teil eines jeden Museums. Um etwas zu vermitteln, muss es zunächst einmal zugänglich sein. Was in der bisherigen Heimatstube so nicht möglich war, lässt sich im neuen Heimatmuseum verwirklichen: die Vielfalt der Weyerer Geschichte nach Schwerpunkten getrennt mit ausreichend Platz darzustellen. Dazu werden wir auf knapp 100 m² zwei verschiedene Dauerausstellungen sowie eine gemütliche Küche als Erzählcafe einrichten. Ein weiterer Raum für wechselnde Ausstellungen soll auch den Ortsvereinen offenstehen.

Weiterdenken – die Vision:
Panta rhei – alles ist im Fluss, wusste bereits der griechische Philisoph Heraklit. So ist auch unser „Heute“ nur ein kleiner Ausschnitt im Fluss der Zeit. Aber so, wie die Geschichte stets die Gegenwart beeinflusst hat, so hat auch unser Handeln Auswirkungen auf die Zukunft. Unsere Vision ist, Geschichte nicht als etwas Abgeschlossenes zu betrachten, sondern in die Zukunft weiterzudenken:
– Geben frühere Entwicklungen Antworten für morgen?
– Was wollen wir bewahren, was sollten wir ändern?
– Wo können wir für die Zukunft Verantwortung übernehmen?
Wenn es uns gelingt, Heimatgeschichte nicht als Nostalgie zu verwalten, sondern als eine Grundlage unseres Lebens und unserer Zukunft zu verstehen, haben wir die Chance, diese Zukunft in einem neuen Bewusstsein mitzugestalten.

Das Konzept können Sie sich hier anschauen.

Am 22. Oktober 2022 war es endlich soweit – das Heimatmuseum Weyer wurde feierlich eröffnet. Zehn Jahre lang wurde in den Räumen der ehemaligen Hausmeister-Wohnung in der Volkshalle Weyer geräumt, gewerkelt, Staub aufgewirbelt, Decken und Böden erneuert, Leitungen verlegt, Lichtkästen gebaut und vieles mehr. Zum aller größten Teil ehrenamtlich und auf Spendenbasis. Das alles, damit nichts vergessen geht. Zumindest, was die Weyerer Geschichte betrifft.

Einen kleinen Einblick in die zehn-jährige Aufbauphase finden Sie hier.

Das Heimatmuseum ist einmal im Monat am Sonntag von 14:30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Die jeweiligen Öffnungstermine sind unter der Rubrik „Termine“ nachzulesen. Das Erzählcafe lädt bei Kaffee und Kuchen zum gemütlichen Plausch über alte Zeiten ein.

An den Ausstellungsinhalten wird in den Öffnungspausen (Dezember bis Januar und Juli bis August) weitergearbeitet, damit es immer wieder etwas Neues zu Bestaunen gibt.