Altbergbauforschung

Prospektion der Grube „Alte Hoffnung Weyer“ am 22./23. Februar 2020

Am Samstag, 22.2.2020, und Sonntag, 23.2.2020, fand in Weyer eine Aktion der hessenARCHÄOLOGIE mit Unterstützung der „Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald“ statt. Von der hessenARCHÄOLOGIE waren die stellv. Landesarchäologin Dr. Sabine Schade-Lindig und der Grabungstechniker Ferenc Kantor anwesend. Die AG Altbergbau Odenwald war mit 6 Mann beteiligt. Seitens der Natur- & Heimatfreunde Weyer waren 3 Personen dabei. Bürgermeister Rubröder war zur Begrüßung gekommen und blieb aus Interesse noch einige Zeit. Da für das Wochenende Sturm und Regen angekündigt war, ging es nach kurzer Einstimmung ins Gelände. Grundlage für die Nachforschung war eine Grubenkarte von 1772 und der Auszug der Lagerstättenkarte von 1885.

Grubenkarte von 1772
Auszug aus der Lagerstättenkarte von 1885

Am Kreuzgraben gab es eine kurze Erläuterung über die Grube „Alte Hoffnung“. Dann ging es zur „Waldschule“, wo die Autos abgestellt, wetterfeste Jacken angezogen und die Ausrüstung gegriffen wurde. Nach kurzer Besichtigung der Pingen und Senken oberhalb der Waldschule teilte sich die Mannschaft in mehrere Gruppen auf, um nach Auffälligkeiten im angenommenen Verlauf der Stollen zu suchen bzw. Probegrabungen vorzunehmen. Am Hauptuntersuchungsfeld nahe der Waldschule wurde eine Geländeprospektion nach Vorarbeit durch Frau Dr. Schade-Lindig vorgenommen.

Prospektion Nr. 1


Zum späten Mittagessen mit „Sauer Broih“ (saure Brühe, eine leckere regional-typische Fleischsuppe) trafen sich alle im Versammlungsraum der Feuerwehr Weyer, der uns netterweise für die beiden Tage zur Verfügung gestellt worden ist. Um noch möglichst viel vom ersten Tag zu haben, ging es nach einer knappen Stunde wieder ins Gelände. Ein Teil der Gruppe setzte die Arbeiten an den verstürzten Stollen oberhalb der Waldschule fort, ein zweiter Teil erkundete gemeinsam mit Frau Dr. Schade-Lindig die Hänge der Wingerte bis zum zweiten Steinbruch ganz hoch hinauf. Gegen 17.30 Uhr trafen sich wieder alle gegenüber der Waldschule zu einem letzten kurzen Gang über die Felder auf der Suche nach Spuren der ehemaligen Erzgewinnung.
Nach dem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Wissegiggl trafen sich fast alle Teilnehmer zu einer gemeinsamen Nachbetrachtung des ersten Tages wieder bei der Feuerwehr. Anhand von vielen Bildern, Karten und Berichten tauschten sich die Fachleute über die Erlebnisse aus.

Am Sonntag ging es morgens um 9 Uhr bei aufziehendem Schlechtwetter zu einem Rundgang durch Weyer auf der Suche nach früheren Bergbauspuren. Anschließend wurden mit viel Kartenmaterial aus der Heimatstube und weiteren Unterlagen der Forscher die zukünftigen Aktivitäten besprochen. Alle Beteiligten wollen aufgrund der neuen Forschungsansätze künftig zusammenarbeiten, um den Altbergbau in Weyer weiter zu erkunden.